Dynamic Facilitation1
Dynamic Facilitation ist eine Moderationsmethode, die Gruppen dabei unterstützt, schwierige, unmöglich scheinende Probleme anzugehen und zu lösen, gemeinsam zu denken, zu reden, kreativ zu arbeiten und Veränderungen und Durchbrüche zu erzielen. „Dynamic Facilitation eignet sich insbesondere bei Fragestellungen, bei denen bereits die Problemdefinition, die möglichen Lösungen und die Bedenken gegen diese Lösungen Emotionen bei den Teilnehmenden hervorrufen.“2
Wie funktioniert’s?
Der Moderator sammelt alle Beiträge der Teilnehmenden für alle gut sichtbar auf Flipcharts. Dabei werden vier verschiedene Aspekte beachtet:
- Herausforderungen, Fragen
- Lösungsvorschläge, Ideen
- Vorbehalte, Bedenken
- Informationen, Sichtweisen
Das ursprüngliche Thema wird als Ausgangspunkt betrachtet. Die Teilnehmenden werden einzeln aufgefordert, alles was ihnen wesentlich erscheint, mitzuteilen. Auch Kritik und Einwände sind erwünscht. Die Beiträge jeder/jedes Teilnehmenden werden wertgeschätzt und vor dem Urteil anderer geschützt. Diese spezielle Art der Moderation ermöglicht es Gruppen, aus vielen unterschiedlichen Perspektiven eine neue gemeinsame Sichtweise zu schaffen. Probleme werden eingehend erforscht und in ihrer ganzen Komplexität behandelt. Die Gruppe sucht nach Antworten, die für alle funktionieren und möglich sind.
Dynamic Facilitation eignet sich insbesondere für komplexe, konfliktbehaftete und emotionale Themen und Fragestellungen. Die Methode eignet sich nicht, wenn nur wenige Lösungen zur Verfügung stehen, Zeitdruck herrscht oder zur Abstimmung über bereits feststehende Entscheidungen.
Eine Sonderform der Methode ist das Wisdom Council oder der Bürgerrat. Dabei werden nach dem Zufallsprinzip 12 bis 16 BürgerInnen ausgewählt, um über gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen zu beraten. Die Ergebnisse werden in einer Abschlusserklärung festgehalten und öffentlich präsentiert. Im Anschluss an die Abschlusspräsentation besteht für die gesamte Bevölkerung Gelegenheit, das Thema in Arbeitsgruppen zu diskutieren.3
Für wen passt’s?
für alle Gruppen ab 2 Personen
- Führungskräfte und Teams, die kreative Lösungen suchen, die von allen getragen werden können,
- in der Gemeinwesen – und Siedlungsarbeit, vor allem auch in konfliktbehafteten Situationen,
- Regionen, Gemeinden, Siedlungen zur Beratung über relevante Fragestellungen,
- Change Agents, LehrerInnen, Therapeuten, SozialarbeiterInnen, BeraterInnen, MediatorInnen und andere MultiplikatorInnen
- alle, die mit schwierigen, scheinbar unmöglich zu lösenden Problemen zu kämpfen haben, können davon profitieren